Umgang mit der AfD: Die Macht und Ohnmacht des Boykotts
Der Kurswechsel hielt gerade mal sechs Tage. Die Rede ist natürlich vom Verband der Familienunternehmer und seiner Mitteilung, man habe das „Kontaktverbot“ zur AfD aufgehoben. Dem folgte am Sonntag die Erklärung, Kostenpflichtiger Inhalt die Einladung von AfD-Abgeordneten zu einem Parlamentarischen Abend habe sich als Fehler erwiesen. Oder, wie es Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann fasste: „Es ist das Gegenteil von dem passiert, was wir wollten.“
Das Gegenteil – das war heftigste Kritik, öffentlich („Rechtsruck“, „Schulterschluss“, Boykottaufrufe) wie verbandsintern, bis hin zum Austritt von Unternehmen wie Rossmann, Vorwerk und Fritz-Kola, die NRW-Sektion ging von der Fahne. Mit anderen Worten: Das ganze Verbandsgefüge bröselte. Dabei hatte Ostermann von Anfang an klargemacht, mit der AfD zu reden, heiße nicht, ihre Positionen zu akzeptieren: „Jetzt hilft nur noch die Auseinandersetzung mit den Inhalten.“ Empörung allein habe sich „als politische Strategie erschöpft“.
Daraus spricht strategische Ratlosigkeit; Ostermann hatte explizit auf die immer weiter steigenden Umfragewerte der AfD verwiesen. Der Präsident des Maschinenbauerverbands VDMA, Bertram Kawlath, sprach deshalb am Montag wohl zu Recht von einer „Verzweiflungstat“ Ostermanns. Allein – was sich durchsetzte, war die Deutung einer Anbiederung an die Rechtsextremisten. Ostermann hatte die Quarantäne für gescheitert........





















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