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Die jüngsten Entwicklungen in Syrien, ein Treffen der Chabad-Rabbiner in New York oder die Antwort auf die Frage, welches Wort mit dem hebräischen Buchstaben »Schin« geschrieben wird – die Tweets und Posts von Rabbinerinnen und Rabbinern sind definitiv aktuell, oftmals aufrüttelnd, ab und zu auch mal persönlich oder zumindest recht privat.
Trotz aller Kontroversen, die es um den Kurznachrichtendienst, der vor über zwei Jahren von Elon Musk übernommen und von »Twitter« in »X« umbenannt wurde: Dort nicht vertreten zu sein, ist für viele keine Option.
»Ein Rabbiner muss heute auch in den sozialen Medien aktiv sein, weil er mit seiner Gemeinde, mit der jungen Generation in Kontakt bleiben muss«, sagt Rabbiner Shlomo Bistritzky, der es als Landesrabbiner von Hamburg und auch persönlich ein bisschen als seine »Pflicht« ansieht, auf diesem Weg Einblick in Themen und Debatten in der jüdischen Gemeinschaft zu geben.
Gerade jetzt, »wo wir Juden unter Antisemitismus und Vorurteilen leiden, ist es wichtig, korrekte und wahre Informationen über das Judentum und das jüdische Leben zu geben«, betont Bistritzky, der unter dem Namen »RabbinerB« auf X postet.
Mit mehr als 6700 Followern erreicht Bistritzky nicht nur Journalisten und Organisationen aus der jüdischen Community, sondern auch Privatpersonen mit einfachem X-Account, die vielleicht etwas aus dem Alltag eines Rabbiners erfahren wollen.
Dass die Plattform kein einfacher Ort ist, das ist dem Landesrabbiner klar. Aber das, so betont er, gelte insgesamt für die Sozialen Medien. Sie seien ein »schrecklicher Ort für Antisemitismus. Es gibt dort mehr Judenhass als auf den Straßen Deutschlands«, findet der Rabbiner, der überzeugt ist, dass Deutschland oder Europa auch Leute bestrafen sollte, »die sehr schlimme antisemitische Äußerungen machen«. »Es gibt viele Hasskommentare, aber ich ignoriere sie« – Resilienz, die manch andere nicht haben und deswegen X oder auch Instagram oder Facebook........
© Juedische Allgemeine
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