Eine Jüdin gewinnt
Görlitz Ende des 14. Jahrhunderts. Eine Welle von Pogromen erschüttert die Stadt. Juden werden ausgeplündert und vertrieben. Unter ihnen ist die Tschechanin, eine Witwe, die mit ihren Kindern notgedrungen fliehen muss. Doch die unbeugsame Frau findet sich mit dem Unrecht nicht ab. Jahrelang kämpft sie um Entschädigung für ihr verlorenes Hab und Gut – am Ende mit Erfolg.
Der Streitfall ist historisch verbürgt und durch Quellen im städtischen Ratsarchiv belegt. Nun wurde die Geschichte der mutigen Frau zum Stoff für ein Schultheaterstück in der deutsch-polnischen Grenzstadt. Unter dem Titel »Die Tschechanin-Expedition. Auf Spurensuche nach der Jüdin von Görlitz« kam es am Augustum-Annen-Gymnasium heraus. Mitwirkende aus der achten bis zwölften Klasse begaben sich auf »Forschungsreise«, wie es in der Inszenierung heißt.
»Wir haben von vornherein kein reines Historienspiel geplant«, sagt Markus Bauer. Der frühere Direktor des Schlesischen Museums in Görlitz hat das Projekt wissenschaftlich begleitet. Das Stück sei bewusst so angelegt, Schüler von heute die mittelalterliche Geschichte spielen zu lassen. Die historische Begebenheit ist deshalb in eine Rahmenhandlung eingebettet, die wiederum an reale Ereignisse anknüpft.
In jüngster Zeit besuchen verstärkt Nachkommen von Görlitzer Jüdinnen und Juden aus aller Welt die Stadt. Ihre Angehörigen wurden während der Schoa deportiert und ermordet. Manche konnten noch rechtzeitig........
© Juedische Allgemeine
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