Gegen die Alternativlosigkeit in der Asyldebatte
Stand: 04.06.2024, 15:33 Uhr
Von: Stephan Hebel
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In der rigiden Debatte zur Asylpolitik geht es immerzu um Abschottung und Abschiebung. Die FR-Leserinnen und Leser plädieren hingegen für menschenfreundlichere Perspektiven.
1Dieser Text gibt Antworten. Das wäre ein wahrhaft anmaßender Eingangssatz, würde ein Autor es von seinem eigenen Beitrag behaupten. Aber diesmal ist es anders, denn die Antworten stammen von Ihnen, den Leserinnen und Lesern der Frankfurter Rundschau.
Vor zwei Wochen habe ich an dieser Stelle die folgende Frage gestellt: Ist eine rigide Asylpolitik wirklich alternativlos, weil sonst unsere Gesellschaft überfordert wird – oder gäbe es humane Alternativen, wenn die Politik sie wollte? Die zahlreichen Zuschriften, die mich dazu erreichten, haben eines gemeinsam: Dem Mantra der Alternativlosigkeit, mit dem die große Mehrheit der Parteien ihre Politik der Abschottung und Abschiebung rechtfertigt, setzen sie konstruktive Überlegungen zu einer menschlichen und zugleich realistischen Migrationspolitik entgegen.
Mag sein, dass dem einen oder der anderen hier die Kontroverse fehlt. Tatsächlich ist unter den Zuschriften keine einzige, die den inzwischen verbreiteten „Das-Boot-ist-voll“-Diskurs bedient. Aber ich empfinde es angesichts der schrillen Flüchtlingsdebatten unserer Tage als dringend notwendig, den nachdenklichen Gegenstimmen Gehör zu verschaffen.
Ich möchte allerdings mit einer kritischen Anmerkung beginnen: Michael Bovenschen aus Karben meint, meine Frage sei „schon falsch gestellt“. Die Formulierung „… humane Alternative, wenn die Politik sie wollte“ klingt für ihn „so, als ob die Frage einzig an der Politik hinge, die ja könnte, wenn sie nur wollte“. Sie, lieber Herr Bovenschen, sehen dagegen „eine........
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