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Korpsgeist statt Reue

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20.12.2025

Beate Zschäpe spricht jetzt über den NSU, als Zeugin. Doch sie liefert keine neuen Details, keine echte Aufklärung. Da hat sie einiges gemeinsam mit Tätern der RAF.

Zum Ende des Prozesses hin wechselte Zschäpe ihre Anwälte und ihre Strategie. Sie ließ ein schriftliches Statement verlesen, in dem sie eine „moralische Schuld“ akzeptierte, weil sie Böhnhardt und Mundlos nicht aufgehalten habe. Sie selbst habe aber keinen Mord begangen, das hob sie immer wieder hervor. Das Gericht sah es am Ende als erwiesen an, dass Zschäpe einen wichtigen Tatbeitrag geleistet habe. Ohne sie hätte der NSU nicht so lange morden können. Zschäpe sitzt seitdem eine lebenslange Freiheitsstrafe ab.

Nun redet die Terroristin selbst. Im Prozess gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E., die derzeit vor dem Oberlandesgericht in Dresden angeklagt ist. Als Zeugin muss Zschäpe aussagen. Doch was sie sagt, hat kaum Substanz. Sie will sich nicht strafbar machen, indem sie die Aussage verweigert oder lügt. Das könnte ihre Aussichten auf Hafterleichterungen oder darauf, dass ihre Strafe irgendwann zur Bewährung ausgesetzt wird, verringern.

Aber Zschäpe will sich selbst schon eine........

© Frankfurter Allgemeine