Gnade mit Gottschalk: Mehr Liebe, weniger Häme!
Deutschlands bekanntester Entertainer ist krank. Alter und Schwäche aber gehören zum Leben. Es wird Zeit, dass auch die Glitzerwelt Unperfektheiten akzeptiert.
Thomas Gottschalk ist krank. Das ist Privatsache. Einerseits. Andererseits ist so gut wie nichts Privatsache, wenn man Deutschlands bekanntester Entertainer ist. Seine Krebserkrankung erklärt, warum er bei seinen jüngsten Auftritten nicht er selbst war. Er trat dennoch auf, sagt er, weil Pflichterfüllung in dieser Generation keine Frage von Tagesform und Laune ist.
So ist er. Er kann nicht anders. Ein alterndes Zirkuspferd rappelt sich auf und dreht sich im Staub der Sägespäne, wenn das Licht angeht. Das verdient Respekt, auch wenn man ihm den Mut gewünscht hätte, sich früher auf seine Genesung zu konzentrieren. Gleichzeitig macht es die Erbarmungslosigkeit, mit der viele Zuschauer seine irritierenden Einwürfe zuvor mit Spott und Häme überzogen hatten, noch erschreckender.
Ein Mann von 75 Jahren bringt - auch ohne Krebs - nicht mehr dieselbe geistige und körperliche Spannkraft auf wie ein 30-Jähriger. So ist das Leben. Schwäche und nachlassende Kraft gehören zum Menschsein. Dem alternden Gottschalk aber, dem „göttlichen Bub“ (Martin Walser), dem einst so strahlenden und........





















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