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Film „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“: Wer schreibt Geschichte?

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16.12.2025

Ein Fehler bei der Weichenstellung und schon ist es passiert: Massenflucht. 127 DDR-Bürger gelangen im Sommer 1984 mit der S-Bahn plötzlich nach Westberlin. Der Mann, der dafür angeblich verantwortlich gewesen sein soll, fristet inzwischen ein unscheinbares Dasein.

Im Prenzlauer Berg betreibt Micha Hartung (Charly Hübner) eine Videothek vor dem Ruin, doch nun ist seine große Stunde gekommen. Ein Journalist (Leon Ullrich) wird auf Hartung aufmerksam und wittert eine Titelstory zum Mauerfalljubiläum. In der Redaktion kommt die Geschichte über den ehemaligen Weichensteller und vermeintlichen Fluchthelfer bestens an. „So’n bisschen Lokalkolorit und doch die ganz große Bühne.“ Den „ostdeutschen Oskar Schindler“ wähnt man in ihm.

Also wird die Sache aufgebauscht, abgedruckt und schon ist das Heldennarrativ perfekt. Hartung spielt das lukrative Lügenspiel und die Rolle mit, die man ihm aufgestülpt hat. Zugleich setzt das schlechte Gewissen ein. Was ist damals wirklich nachts am Bahnhof geschehen?

Wolfgang Becker hat mit Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße den gleichnamigen Roman von Maxim Leo aus dem Jahr 2022 verfilmt. Neben der Regie........

© der Freitag