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Tradwives & Vegane Neonazis: Wie die extreme Rechte unsere Alltagskultur infiltriert

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Die zwei Männer würfeln Paprika, schneiden Auberginen in Scheiben und kichern in die Kamera, während sie sich mit der Kunst des veganen Kochens beschäftigen. Beide tragen Skimasken und T-Shirts mit Nazi-Symbolen. Die Video-Serie mit dem Titel „Balaclava Kitchen“ ist alt: Sie wurde 2014 gestartet und lief mehrere Monate in Deutschland, bevor YouTube den Kanal wegen Verstoßes gegen seine Richtlinien sperrte.

Das war jedoch ein sehr frühes Beispiel dafür, wie rechtsextreme Gruppen kulturelle Produkte – von Markenklamotten bis hin zu Top-40-Musik – nutzen, um ihre Ideen zu normalisieren. Ein Prozess, der im Zeitalter der sozialen Medien inzwischen ein völlig neues Niveau erreicht hat. In Norwegen hat eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen die Entwicklung in Europa jetzt erforscht. „Es ist ehrlich gesagt beängstigend“, sagte Katherine Kondor, Forscherin am Norwegischen Zentrum für Holocaust- und Minderheitenstudien. „Man kann radikalisiert werden, während man auf der Couch sitzt.“

In Zusammenarbeit mit dem Center for Research on Extremism (C-REX) leitet Kondor ein Projekt in sechs europäischen Ländern, das untersucht, wie die extreme Rechte ästhetische Mittel einsetzt, von Fitness-Influencern bis hin zu Memes und Stickern, um ihre Ansichten in ganz Europa zu verbreiten. Von Schweden bis Spanien stellten die Forscher fest, dass extremistische Botschaften sowohl online als auch offline in kulturelle Aspekte des ganz normalen Alltagslebens eingebunden waren.

„In Ungarn gibt es........

© der Freitag