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Schuften bis ins Grab: Wie das Rentensystem Menschen in Altersarmut stürzt

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16.12.2025

Die Rentenpolitik ist eine komplizierte Materie. Es geht um Fachbegriffe wie „Rentenwert“, „Nachhaltigkeitsfaktor“ und „Beitragsbemessungsgrenze“. Worte, die man eher aus Behördenbriefen kennt als aus dem eigenen Alltag. Aktuell wird über die Koppelung der Rente an Beitragsjahre statt an das Alter gestritten.

Wer begreift das schon? Und wem hilft es? Der Alltag von Altersarmutsbetroffenen – gespickt mit einigen Zahlen – macht die bittere Rentensituation vielleicht anschaulicher.

Ich besuche den kleinen Arbeitskreis „Rentner*innen mit geringem Einkommen“ bei Verdi Berlin. Die Menschen, die ich hier treffe, versuchen sich gegen alle Widerstände durchzuschlagen. Es geht viel um alltägliche Sorgen wie zu wenig Geld, die Beantragung des Wohngeldes, das Chaos beim Sozialticket, preisgünstige Einkaufsangebote oder Probleme mit den Sozialämtern.

Der Sozialstaatsabbau betrifft gerade einkommensarme Rentner*innen in der „Grusi“ (Grundsicherung) mehrfach. Von den Rentenerhöhungen im Juli hatten viele Bezieher*innen nichts, denn diese wurde dem Leistungsbezug angerechnet. Nun kommen noch die Nullrunden beim Bürgergeld dazu, die bewirken, dass es auch bei der Grundsicherung für Rentner*innen keine Erhöhung gibt.

Wer Grundsicherung bei Erwerbsminderung und im Alter bezieht, muss als Alleinstehende*r aktuell von 563 Euro im Monat leben. Einmalige Beihilfen, wie früher in der Sozialhilfe, wurden abgeschafft. Von dem wenigen Geld soll auch noch angespart werden – für Waschmaschine, Kühlschrank, Fahrrad, Computer, Reisen, Renovierungen, Brillen. Bis heute frage ich mich, wie das gehen soll. Hier bei dem Verdi-Treffen weiß es auch........

© der Freitag