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Manisches Schrauben: Die Berliner Philharmoniker spielen Musik von Arnold Schönberg

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27.01.2024

Das Ansehen Arnold Schönbergs ist, gemessen an der Zahl öffentlicher Aufführungen, auf einem Tiefstand. Immer wieder haben einzelne Werke eine kurze Konjunktur: Wie verabredet stürzen sich dann mehrere Dirigenten auf die Variationen für Orchester oder verschiedene Geiger und Geigerinnen auf das Violinkonzert. Aber nirgends erzeugen diese Ambitionen nachhaltiges Interesse.

In diesem Jubiläumsjahr – am 13. September vor 150 Jahren wurde der Komponist geboren – werden dafür die alten Klischees aus der Mottenkiste gezogen: Schönberg, der „konservative Revolutionär“, der die Musik „befreit“ hat, dessen Einfluss auf die Musikgeschichte kaum zu überschätzen sei. Das Narrativ von der einzig konsequenten und legitimen Fortführung der von Wagner und Brahms ausgehenden kompositorischen Impulse, inauguriert vom Komponisten und verbreitet von Schülern und Anhängern, war ein beispiellos erfolgreicher PR-Coup.

Die Frage, warum es in der Kunst wichtig ist, Konsequenzen zu ziehen wie in der Wissenschaft, wird nie gestellt – Schönbergs abnehmende Bedeutung im Musikleben ist aber ein interessanter Kommentar dazu.

24.01.2024

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