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S-Bahnhöfe in Berlin: Warum Fahrgäste noch lange unnötige Umwege laufen müssen

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14.11.2024

Vor 27 Jahren bestellt, im nächsten Jahr endlich fertig: Das Projekt, den S-Bahnhof Alt-Reinickendorf an der Linie S25 im Norden von Berlin mit einem zweiten Zugang auszustatten, zeigt exemplarisch die Schwierigkeiten beim Ausbau der Infrastruktur. Dabei lässt es sich trotz der enormen Dauer als Erfolg verbuchen. Denn bei vielen anderen Vorhaben dieser Art ist kein Baubeginn in Sicht. Das zeigt die Antwort des Senats auf eine Grünen-Anfrage. „Die extremen Verzögerungen beim Bau zusätzlicher S-Bahnhofszugänge sind enttäuschend“, sagte die Abgeordnete Oda Hassepaß.

Eigentlich ist es ganz einfach. Zahlreiche S-Bahnhöfe in Berlin und Brandenburg lassen sich nur aus einer Richtung erreichen. Wenn diese Stationen weitere Ein- und Ausgänge bekommen würden, müssten zahlreiche Fahrgäste nicht mehr so weit laufen wie heute. Ihnen blieben unnötige Umwege erspart. Der öffentliche Nahverkehr würde attraktiver, das Nachfragepotenzial erhöht. Alles klar, oder? Doch so einfach ist es leider nicht.

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Auf den ersten Blick handelt es sich um überschaubare, nicht allzu kostspielige Bauvorhaben. Doch in der Realität erweisen sie sich in Berlin als sehr schwierig bis undurchführbar. Brücken, Aufzüge und andere Ingenieurbauten müssen geplant werden. Der Denkmalschutz redet ein gewichtiges Wort mit. Vollends schwierig wird es, wenn Privatgrundstücke in Anspruch genommen werden müssen oder Anwohner gegen den zu erwartenden Fußverkehr rebellieren. „Den Fahrgästen wird eine bessere Erreichbarkeit der S-Bahn vorenthalten. Zudem sind die Kosten inzwischen sehr stark gestiegen, wodurch unnötig viele Steuergelder verbraucht werden“, kommentierte Oda Hassepaß.

DB InfraGo, das Infrastrukturunternehmen der bundeseigenen Deutschen Bahn, bearbeitet in Abstimmung mit dem Senat 14 Projekte in 13 S-Bahnhöfen. Das geht aus der Antwort hervor, die Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek den Grünen mithilfe der Bahn übermittelt hat. Nur für wenige Vorhaben kann er ein Jahr nennen, in dem die neuen Zugänge fertiggestellt werden. Dabei handelt es sich um die S-Bahnhöfe Köpenick, Alt-Reinickendorf und Wollankstraße. Bei den übrigen elf Projekten ist dies ungewiss. In Westend und Zehlendorf kam es gar zum Planungsstopp – Neustart nötig.

Blankenburg: Der S-Bahnhof im Norden von Berlin soll auf der Ostseite einen zusätzlichen Zugang bekommen. Das geht aus der Bestellung von 2021 hervor. Derzeit befinde sich das Vorhaben in der Leistungsphase 1–4, sagt Wieczorek. Weitere Termine könnten nicht genannt werden. Für den neuen Zugang zum S-Bahnsteig wäre ein Durchstich........

© Berliner Zeitung


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