„Abgebaut, verscherbelt“: Warum ICE-Züge nachts leer nach Berlin fahren
Es betrifft nur einen Teil der ICE-Flotte. Aber es zeigt, wie sehr die Deutsche Bahn (DB) den Fernverkehr in Berlin ausgebaut hat – ohne dass die Infrastruktur mitwuchs. Weil Abstellkapazitäten in der Hauptstadtregion fehlen, müssen ICE-Züge weit außerhalb von Berlin übernachten, zum Beispiel in Cottbus oder Stralsund. Anschließend müssen sie mit langen Zuführungsfahrten leer zum Berliner Startbahnhof gebracht werden.
Ein Eisenbahner berichtete, dass ICE auch in Hannover abgestellt werden. Ein anderer Insider sprach von Aufenthalten in Eberswalde, Dresden, Leipzig sowie Rostock. Die Abstellungen können nicht nur nachts, sondern auch tagsüber stattfinden, zum Beispiel am Wochenende. In jedem Fall gilt: Die Leerfahrten, mit denen die Züge von weither nach Berlin überführt werden, können Stunden dauern, und sie binden Personal. Nicht unwesentlich sind auch die zusätzlichen Kosten und die Folgen für die Umweltbilanz.
Ein Bahnsprecher bestätigte, dass Fahrzeuge des Fernverkehrs Nächte außerhalb von Berlin verbringen. Die Zahl dieser Züge sei aber nicht groß, betonte er. „Mehr als neun von zehn Fernverkehrszügen, die abends in Berlin ankommen, übernachten auch im Großraum Berlin. Es sind weniger als eine Handvoll Fahrzeuge, die wegen begrenzter Abstellkapazitäten in Berlin an anderen Standorten wie zum Beispiel Cottbus oder Stralsund abgestellt werden“, sagte der Sprecher der Berliner Zeitung.
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Überführungs- und Abstellfahrten seien ein „ganz normaler betrieblicher Vorgang, damit am nächsten Morgen die Züge pünktlich und gereinigt an den Abfahrtsbahnhöfen für die Fahrgäste bereitstehen“, teilte das........
© Berliner Zeitung
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