Einige Wahlplakate sind noch da, ihre Botschaften wirken nach in meiner Straße. „Mit Zensur gibt es keine Freiheit!“ (Partei der Vernunft), „Klima schützen statt Konzernprofite“ (Die Linke), „Asylflut stoppen!“ (Freie Sachsen), „Abgeschoben? Wir holen Sie zurück“ (Die Partei), darunter eine IBAN und der Hinweis „Kartenzahlung möglich“ – ich bin nicht empfänglich für Satire, merke ich eine Woche nach den Wahlen.

Die Plakate sind teilweise beschmiert, hängen auf Halblaternenmast oder liegen zerknickt, zerrissen, zertreten auf dem Boden, als wäre ein Sturm über den Freistaat Sachsen gezogen. Und irgendwie war es ja tatsächlich ein Sturm, der so heftig wütete in den Köpfen der Menschen hier, dass sich die Balkendiagramme bogen, nach oben, hoch hinaus. Dass man jetzt behaupten kann, die Alternative für Deutschland sei eine Volkspartei im Osten. Dass ich nicht mehr nur das Gefühl habe, einer Minderheit anzugehören, sondern die........

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