Pyrotechnik ist kein Verbrechen. Das skandieren Fußballultras, seit Prometheus ihnen einer bislang kaum bekannten Legende zufolge eine brennende Fackel in die Kurve reichte. Voraussetzung für die Straffreiheit ist allerdings, dass für Feuer und Qualm zuständige Fußballpyromanen einen gültigen Pyrotechnikschein mit sich führen.

Den zu bekommen, ist gar nicht so schwer. Nicht mal für Ultras, die von Fernsehkommentatoren gerne als „Chaoten“ oder gleich „Idioten“ bezeichnet werden, wenn sie mal wieder einen Auswärtsblock rot einnebeln. Angeblich ist das ein Ritual, eine Art nachträgliches Dankeschön an Prometheus.

Wer mit dem Berufsbild Pyrotechniker oder Pyrotechnikerin liebäugelt, muss lediglich im Rahmen einer schulischen, leider unvergüteten Weiterbildung einen sechstägigen Theorielehrgang besuchen und erfolgreich absolvieren. „Im Unterricht lernst du zum Beispiel“, erfahren Interessierte, „wie pyrotechnische Gegenstände wirken und aufgebaut sind, wie Feuerwerke geplant und entworfen werden oder welche Hilfsmittel benötigt werden“. Mitbringen sollte man Grundkenntnisse der Chemie, Physik und Mathematik, von Vorteil sind handwerkliches Geschick, ästhetisches Gespür und – sehr wichtig! – ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Damit sind wir auf direktestem Umweg auf dem Berliner Breitscheidplatz, wo am Samstagnachmittag ziemlich viele bengalische Fackeln brennen, die auch ziemlich viel Qualm machen. „Es ist eh alles verloren hier“, sagt ein Sicherheitsmann, der eigentlich dafür eingestellt worden war, das Pyrotechnikverbot durchzusetzen. Und: „Bis wir da sind, ist die Scheiße wieder aus.“ Aus einem Lautsprecher meldet sich die Polizei: „Pyrotechnik ist nicht erlaubt, unterlassen Sie das Zünden von Pyrotechnik.“ Verstehen viele nicht, hört sowieso niemand hin.

14.06.2024

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Nichtbetroffene sollten dazu wissen, dass dieser Qual unangenehm in die Nase sticht, seifig und bitter schmeckt und grundsätzlich eine Erfahrung ist, die man eher vermeiden sollte. Das allerdings ist schwer, vollkommen unmöglich sogar, will man sich mitten unter knapp........

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