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G20-Gipfel an der Copacabana: Brasilien will diplomatisches Schwergewicht werden

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17.11.2024

Von jonglierenden Fußballstars, einem kühlen Caipirinha oder dem legendärsten Sandstrand der Welt ist in der Wallstraße 57 in Berlin-Mitte, nahe dem Märkischen Museum, nicht viel zu sehen. Die dort gelegene brasilianische Botschaft versprüht an einem dunklen, tristen Novemberabend nicht unbedingt den Charme von Samba und Zuckerhut. Das wollen die Brasilianer aber auch nicht: Sie wollen für die kommenden Wochen und Monate ganz andere Akzente setzen. Diplomatie, Diplomatie und noch mal Diplomatie.

Im Vorfeld des G20-Gipfels in Rio de Janeiro lädt die Botschaft in Berlin gemeinsam mit der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung zu einer Podiumsdiskussion ein. „G20 mit einem brasilianischen Twist. Welches Erbe wird Brasilien hinterlassen?“, heißt das übergeordnete Thema an diesem Abend, an dem etwa 100 Menschen den Weg in die Botschaft gefunden haben.

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Der Chef im Haus, Botschafter Roberto Jaguaribe, setzt auch sogleich den Ton. „Nicht militärisch, nicht ökonomisch – durch Diplomatie“ wolle Brasilien seine Ambitionen aufs geopolitische Parkett bringen. Im fünftgrößten Land der Erde findet nämlich nicht nur der G20-Gipfel statt. Im nächsten Jahr ist Brasilien zudem Gastgeber des Brics-Gipfels sowie der UN-Klimakonferenz. Eine Art Gipfelmarathon. „Wir wollen nicht nur mit Gleichgesinnten sprechen“, betont Jaguaribe, der zu verstehen gibt, dass die linke Regierung unter Staatspräsident Lula da Silva auf Realpolitik setzt. Ähnlich äußert sich an dem Abend in Berlin auch Daniel Nogueira Leitao, der Leiter der........

© Berliner Zeitung


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