COP29 in Aserbaidschan: Brauchen wir die UN-Klimakonferenz überhaupt noch?
Die gute Nachricht vorweg: Die Weltgemeinschaft kann sich noch auf etwas einigen. In Epochen globaler Krisen und Konflikte, in Zeiten des immer stärkeren geopolitischen Auseinanderdriftens, ist es nicht unbedingt gegeben, dass sich fast 190 Parteien auf einen Beschluss einigen. Das hat die diesjährige UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan, kurz COP29, in diesen unklaren, chaotischen Zeiten geschafft.
Die Leiterin der deutschen Verhandlungsdelegation in Baku, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), hat zudem in einem zentralen Punkt recht. Dürren und Überschwemmungen kennen keine Staatsgrenzen; Hitzerekorde und Tsunamis interessieren sich nicht für Staatsformen wie Demokratien oder Militärdiktaturen. Wir sehen solche Phänomene im spanischen Valencia ebenso wie in Sibirien, im bitterarmen Somalia wie auch an den türkischen und griechischen Mittelmeerküsten.
Das knappe Ergebnis der COP29: Es gibt mehr Geld für das Klima. Industrienationen und der sogenannte Globale Süden einigten sich nach zähen Verhandlungen auf ein neues Finanzziel – jährlich 300 Milliarden Dollar bis 2035. Das ist dreimal so viel wie bisher. Die einen sprechen von einer neuen Ära, für andere ist der Kompromiss ein Witz, ein Desaster.
Geopolitik übertüncht Klimathemen: Kein Kompromiss auf COP29 zwischen globalem Süden und Norden
23.11.2024
Das war anders nicht zu erwarten – und gilt auch für alle nachfolgenden Klimakonferenzen. Öl- und Gaslobbyisten auf der einen und Klimaaktivisten auf der anderen Seite werden sich bei solchen globalen Konferenzen nie mit ihren Maximalpositionen durchsetzen können. Auch zwischen reichen Ölstaaten aus........
© Berliner Zeitung
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