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1000 Tage Ukrainekrieg: Ein Zeitfenster für den Frieden könnte sich bald öffnen

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20.11.2024

Sie gewinnen an Dynamik – die Lage in der Ukraine und die Frage, wie der russische Angriffskrieg zumindest vorerst gestoppt werden könnte. Die Situation, militärisch und diplomatisch festgefahren, kommt erneut in Bewegung: die Wiederwahl Donald Trumps, Friedensvorstöße aus der Türkei, Gipfeltreffen in Ost, West und Süd, Telefonate und Handshakes mit Russlands Präsident Wladimir Putin oder seinem Außenminister Lawrow. Nicht zuletzt die Aufhebung von Waffenbeschränkungen für die Ukraine signalisiert: Verhandlungen könnten früher kommen, als man denkt.

Um an diesem Punkt anzukommen – dass also Politstrategen aus Washington, Brüssel, Moskau und Co. von neuem aktiv nach Wegen aus dem Krieg suchen – brauchte es fast drei Jahresumdrehungen. Die Angst vor unerwarteten Drohnenangriffen, der Tod nahestehender Menschen, Trauer und alltäglicher Terror werden die ukrainische Gesellschaft noch Generationen prägen. Ebenso die Antipathie gegenüber Russen.

In Russland wiederum gibt sich der Kreml siegessicher und strahlt das durch die eigene Informationsmaschinerie auf die Bevölkerung aus. Ein kritisches Reflektieren oder gar eine ergebnisoffene Diskussion über die sogenannte Militärische Spezialoperation sollte man in dieser Dekade in Russland nicht erwarten. Ein realistisches Szenario, wie es überhaupt zwischen Ukrainern und Russen in den kommenden Jahrzehnten weitergehen soll, können weder Trump noch Putin oder Selenskyj vorlegen.

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© Berliner Zeitung


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