Im Krieg sind Journalisten die wichtigsten Soldaten
Die wichtigsten Soldaten moderner Kriege sind die Journalisten. Wo Krieg herrscht, da müssen vorher Journalisten zu Soldaten geworden sein. Beginnen wir beim modernen Staatsgedanken, um das zu begreifen.
Die Vordenker der bürgerlichen Zivilisation wie Hobbes, Locke und Kant sahen die Staatsgründung in ihren Gedankenexperimenten als Überwindung des Naturzustandes. Ohne ihn lebe man ein „armseliges, rohes und kurzes Leben“ (Hobbes). Locke betrachtete den Homo sapiens als kooperativ; nur die Aussicht, sich die Naturdinge, „in die er seine Arbeit gemischt hat“ – seine Produkte und seinen eigenen Körper – als festes Eigentum zu sichern, veranlasse ihn, einen Staat zu gründen. Die „ungesellige Geselligkeit“ (Kant) des Menschen mache den Staat notwendig, denn eine Gewalteskalation bis zum „Krieg aller gegen alle“ sei als Unfall jederzeit möglich, solange der Eigennutz ungezügelt regiere.
Der Krieg ist dieser Tradition........
© Berliner Zeitung
visit website