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RKI übt Selbstkritik wegen Corona: Impf-Lücken schlecht erkannt

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09.03.2024

Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist die zentrale deutsche Gesundheitsbehörde der Corona-Pandemie. Ihre fachliche Kompetenz genießt unter Wissenschaftlern auch international hohes Ansehen. Doch wie gut konnte das RKI in der Corona-Hochphase seine Arbeit leisten?

Viele Experten bemängelten die Qualität der veröffentlichten Daten zu Aspekten der Pandemie, die immerhin eine Grundlage politischer Entscheidungen waren: zu wenig, zu langsam, zu schlecht, so die Kritik. Etwa im Vergleich zu Israel oder Großbritannien fehlte es an einer aussagekräftigen Beobachtungsstudie, um Infektionsverläufe, Langzeiterkrankungen und die Effekte von Schutzmaßnahmen besser zu verfolgen.

In seiner Außenkommunikation wischt das RKI diese Kritik beiseite. Zwar sei es „personell nicht für derartige Dauerbelastung in einem ‚Jahrhundertereignis‘ ausgelegt“, steht seit September 2023 auf einer Internetseite, auf der das Institut eine Art Pandemie-Bilanz zieht. Doch eigentlich sei bei Corona alles gut gelaufen: „Das RKI war vorbereitet“, heißt es da, die erhobenen Zahlen und Daten einschließlich der Erkenntnisse aus „gezielten Studien“ zu wichtigen Fragen hätten „in der Gesamtschau zeitnah eine solide Basis für Maßnahme-Entscheidungen“ geschaffen. Gar von einer „optimalen Erfassung“ relevanter Informationen ist die Rede. Ein Fazit lautet: „Die Datengrundlage zur epidemiologischen Lage in Deutschland war während der gesamten Covid-19-Pandemie ausreichend, um die aktuelle Situation zuverlässig bewerten zu können.“

Anscheinend fällt die Analyse des RKI vor allem dann so positiv aus, wenn sie für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Intern weichen die Einschätzungen von dieser Außendarstellung deutlich ab – sie widersprechen der Behauptung einer „optimalen“ Datenerfassung und bestätigen vielmehr die Kritiker der Datenlage. Das geht aus einem........

© Berliner Zeitung


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