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Corona- und Grippewellen: Steht das bundesweite Abwasser-Monitoring vor dem Aus?

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08.11.2024

Fehlende Daten zum Infektionsgeschehen haben in der Pandemie viele Probleme bereitet. Wie stark eine Corona-Welle erschien, hing wesentlich davon ab, wie häufig gerade getestet wurde. Eine Lehre daraus ist die regelmäßige Analyse der Viruskonzentration am Zulauf von Klärwerken, die von derartigen Faktoren unbeeinflusste Werte liefert.

Seit 2022 läuft dazu bundesweit das Projekt „Amelag“, kurz für „Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung“. Wie es damit weitergeht, ist allerdings offen: Ende dieses Jahres läuft die Finanzierung durch das Bundesgesundheitsministerium aus.

Für „Amelag“ arbeiten das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Umweltbundesamt mit den Bundesländern sowie kommunalen Einrichtungen zusammen. An mittlerweile 168 Kläranlagen in Deutschland lassen sie wöchentlich Proben nehmen und auf Genkopien von Coronaviren untersuchen. Steigt ihre Konzentration im Abwasser, ist dies ein Hinweis auf ein wachsendes Infektionsgeschehen. Außerdem geben die Daten Aufschluss über Hotspots des Ausbruchsgeschehens.

In Berlin veröffentlichen das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) regelmäßige Corona-Analysedaten im Internet, noch ausführlicher die Berliner Wasserbetriebe auf hygiene-monitor.de. Für diesen Oktober und November fehlten zwischenzeitlich aktuelle Daten – aufgrund einer „kurzfristigen Funktionsstörung eines Laborgerätes“, wie es beim Lageso heißt. Diese sei mittlerweile behoben.

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© Berliner Zeitung


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