Wie kam es zur hohen Übersterblichkeit? Das wird im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aktuell wieder vor allem mit der Impfung, heiß diskutiert. Bereits das Konzept bringt grundsätzliche Schwierigkeiten mit sich: Um „Übersterblichkeit“ anzugeben, gleichen Statistiker die tatsächlichen Sterbezahlen mit den von ihnen erwarteten ab. Um eine Erwartung als Vergleichsgröße zu entwickeln, müssen sie Annahmen treffen – und das tun Statistiker nicht einheitlich, sondern auf unterschiedliche Art und Weise, mal näher an der Realität, mal weiter davon entfernt. Diese grundsätzliche Unwägbarkeit sollte vor Augen haben, wer die Zahlen zur Übersterblichkeit interpretiert.

Nach Angaben des ifo-Instituts verzeichnete Deutschland in den Jahren 2020 bis 2022 rund 180.000 Todesfälle „zu viel“. Dieser Wert war das Ergebnis, nachdem die Forscher die Sterbezahlen neben den Mittelwert der vier Vor-Corona-Jahre legten, den sie um Einflussfaktoren wie die Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung und in der Lebenserwartung bereinigten. Andere Statistiker berechnen die „erwarteten“ Sterbefälle mit anderen Methoden, weshalb abweichende Zahlen zur Übersterblichkeit kursieren – die Größe ist keine exakte Wissenschaft. Unstrittig aber ist, dass die Zahl der Todesfälle im Jahr 2022 und zum Teil auch in 2023 die Erwartungen deutlich übertraf. Und zwar so deutlich, dass Corona-Infektionen allein die Ausschläge nicht begründen können.

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Mitunter wird der Eindruck erzeugt, die Übersterblichkeit bestehe „seit Beginn der Covid-19-Impfkampagne“. Im Schluss wird die Impfung als einzig mögliche Ursache dafür diskutiert. Das verwischt, was sicher ist und wo die Unsicherheiten liegen, und es lässt wichtige Erkenntnisse außen vor.

Es beginnt bei der Frage, wann die Übersterblichkeit begann. Mit der Impfkampagne? Nein, so........

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