„Sehen Sie, ich bin kein junger Kerl, das ist ja kein Geheimnis“, gibt der 81-jährige Joe Biden gleich zu Beginn seines ersten Wahlkampfvideos im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November zu. „Aber es ist so: Ich weiß, wie man Dinge für das amerikanische Volk erledigen kann.“

Biden fährt dann fort, seine vermeintlichen Erfolge aufzuzählen – „das Land durch die Covid-Krise geführt“, „heute haben wir die größte Wirtschaft der Welt“ – und Donald Trump anzugreifen: „Er hat den Frauen das Recht genommen, zu entscheiden“ – eine Anspielung auf die Aufhebung des Roe v. Wade-Urteils durch den Obersten US-Gerichtshof und das Ende des Rechtsschutzes für Frauen, die eine Abtreibung wünschen.

I'm not a young guy. That's no secret. But, here's the deal: I understand how to get things done for the American people.

Here’s the first ad of our spring media campaign. pic.twitter.com/SFvwMdgzwv

Am Ende des am Samstag veröffentlichten Wahlspots macht sich Biden erneut über sein Alter lustig: „Sehen Sie, ich bin sehr jung, energiegeladen und gut aussehend. Warum zum Teufel mache ich das?“

Innerhalb weniger Stunden antwortete Trump, der mit 77 Jahren nicht viel jünger ist als Biden, mit einem Video auf seinen Social-Media-Plattformen: Es ist eine Collage aus Schnipseln, die den US-Präsidenten dabei zeigen, wie er stolpert, ins Leere starrt oder mitten in einer Rede pausiert.

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Der 81-jährige Biden sorgt immer wieder mit Verwechslungen und Versprechern für Aufsehen. Ende Februar hatte sich Biden seinem jährlichen ärztlichen Gesundheitscheck unterzogen. Sein Arzt Kevin O'Connor erklärte danach, der Präsident sei „nach wie vor diensttauglich“. Biden sei „ein gesunder, aktiver, robuster 81-jähriger Mann, der nach wie vor in der Lage ist, die Aufgaben der Präsidentschaft erfolgreich zu erfüllen“.

Laut einer kürzlich für die New York Times durchgeführten Umfrage sind 73 Prozent der registrierten Wähler, unabhängig davon, welche Partei sie unterstützen, der Meinung, dass Biden „zu alt ist, um ein effektiver Präsident zu sein“. 42 Prozent sehen das Alter als möglichen Faktor, der Trumps Fähigkeit, das Land zu regieren, beeinträchtigen könnte.

Im Februar hat US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump den Amtsinhaber aufgefordert, sich einem kognitiven Leistungstest zu unterziehen. „Vielleicht würden wir auf diese Weise herausfinden können, warum er solche fürchterlichen Entscheidungen trifft“, schrieb Trump in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Er forderte zugleich, dass alle US-Präsidenten und Präsidentschaftsbewerber sich einem solchen Test der geistigen Fähigkeiten unterziehen sollten.

Trump hatte schon während des Wahlkampfs 2020 von Biden einen kognitiven Test verlangt und damit angegeben, dass er selber einen solchen Test bestanden habe. Dies sorgte allerdings für viel Spott. Bei dem Demenztest musste Trump unter anderem Bilder von Tieren unterscheiden und die fünf Wörter „Person, Frau, Mann, Kamera, Fernsehen“ – in der richtigen Reihenfolge wiederholen. (mit AFP)