Kerzen für Kay Bernstein: Wie geht es nach seinem Tod weiter bei Hertha BSC?
Der Wind wehte kalt vor dem Berliner Olympiastadion. Vor den Eingangsschleusen neben dem Osttor hatten Anhänger von Hertha BSC schon am Dienstagabend, als das Stadion blau angeleuchtet worden war, Lebenslichter im Schnee abgestellt. Am Mittwochvormittag kamen mehr und mehr Menschen mit weißen Rosen, Blumensträußen, Kerzen. Manche banden ihre blau-weißen Fanschals um die Eisengeländer der Eingänge. Sie blieben stehen. Still. Betroffen. Versunken. In Gedanken an Hertha-Präsident Kay Bernstein, der am Dienstag im Alter von 43 Jahren plötzlich und überraschend in seinem Haus in Hoppegarten verstorben war.
Ein Sportschüler der Poelchau-Schule im Olympiapark hatte eine Freistunde genutzt, um mit Sporttasche und Fahrrad zu der Stelle zu fahren, an der Hertha-Fans ihrer Trauer Ausdruck verleihen können. „Vor zwei Jahren ist meine Oma gestorben. Das hat mich, glaube ich, nicht so sehr berührt wie der Tod von Kay“, sagte er. Wie die meisten, die mit dem Auto vom Olympischen Platz oder zu Fuß von der S-Bahn oder der Hertha-Geschäftsstelle zum Osttor pilgerten, konnte er nicht glauben, dass der Mann, der vor eineinhalb Jahren zum Präsidenten von Hertha BSC gewählt worden war, nicht mehr am Leben ist. „Er hat uns aus dem Loch geholt. Es hat wieder Spaß gemacht, ins Stadion zu gehen, die ganzen Auswärtsfahrten, fast jeder hat mal mit ihm gesprochen. Er ist ein Junge aus der Kurve. Wie ich.“
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