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Nach Tod von Polizisten bei Angriff in Mannheim: Das Messer als Waffe im Wahlkampf

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03.06.2024

Vielleicht wird die wirksamste Waffe des Wahljahres 2024 nicht das geschliffene Wort sein, die pfiffige Losung oder die rettende politische Idee, sondern das Messer.

Darauf deuten zwei aktuelle Fälle hin. Am Donnerstag tötete in einem Asylbewerberheim in Potsdam eine südafrikanische Transperson in weiblicher Kleidung mit einem Messer einen syrischen Wachmann. Am Freitag griff in Mannheim ein Afghane mit einem Messer offenbar gezielt den Wahlstand einer islamfeindlichen Bewegung an: Der Täter verletzte ein halbes Dutzend Menschen – ein Polizist schwebte lange in höchster Lebensgefahr und ist am Sonntag verstorben.

Gewalt macht Politik, leider. Dabei gingen die Ermittler im ersten Fall gar nicht von einer politischen Tat aus, und obwohl der Täter noch auf der Flucht war und die Umstände noch ziemlich unklar waren, sprach die AfD sofort von Mord und prangerte die „schier unendliche Toleranz für gewalttätige Migranten“ an. Im zweiten Fall wird wegen eines islamistischen Motivs ermittelt.

Beides sind Fälle von „Messer-Kriminalität“, die die AfD seit Jahren als „Messer-Einwanderung“ anprangert. Die Zahlen bei solchen Straftaten sind eindeutig: In Berlin haben 53 Prozent aller Verdächtigen keinen deutschen Pass; dabei ist der Anteil dieser Gruppe in der........

© Berliner Zeitung


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