Zwischen Exil und Ekstase: Shanghai ist die Metropole der Gegensätze
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Nur wenige Städte erwecken schon beim Aussprechen ihres Namens jene seltsam magische Anziehungskraft, die uns träumen macht. Diese Orte müssen nicht unbedingt groß oder bedeutsam sein, aber ihr Klang, ihre Geschichte oder ihre Lage lösen ein fast unwiderstehliches Gefühl der Sehnsucht aus. Für jeden haben diese Städte einen anderen Namen – etwa Sagunt oder Dyrrhachium, Trapzon oder Algeciras. Seltener Kopenhagen, Zürich oder Hannover. Woran das liegt? Je entlegener die Stadt, desto intensiver die Projektionen.
Im 21. Jahrhundert schlägt der Puls der Urbanität in Asien. Wenn es, neben Ho-Chi-Minh-Stadt, dem ehemals kolonialen Saigon, eine asiatische Metropole mit unübersehbar europäischen Anklängen gibt, so ist dies zweifellos Shanghai, die chinesische Megacity mit 23 Millionen Einwohnern am Flusslauf des Huangpu.
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Shanghai ist nicht nur traditionell die bedeutendste Handels- und Industriestadt Chinas, sondern auch Geburtsort der chinesischen literarischen Moderne. Lu Xun, ihr bedeutendster Vertreter, lebte im japanisch geprägten Stadtteil Hongkou. Noch heute lesenswert ist sein Erzählband „Tagebuch eines Verrückten“, der vom schmerzhaften, aber........
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