In der jungen BRD berühmter als alle, heute fast vergessen: Filme mit Ruth Leuwerik
Den Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze? Mit der Erfindung des Kinos schien Schillers Spruch der Vergangenheit zugehörig. Zwar konnten mithilfe des Films nun erstmals schauspielerische Leistungen konserviert werden. Doch im Umkehrschluss führt die zunehmende Bewegtbild-Produktion zu medialer Amnesie. Namen von einst umjubelten Leinwandgrößen lösen heute oft nur Schulterzucken aus.
Beispiel Ruth Leuwerik: In der jungen Bundesrepublik gab es kaum eine berühmtere junge Darstellerin. Sie verkörperte als selbstbewusste, das Patriarchat sanft in Frage stellende Frau eine Wirtschaftswunder-Ikone. Mit ihr ließ sich elegant an die Ästhetik der neuen europäischen Bündnispartner andocken, ohne noch an das NS-Kino zu erinnern. Allein zwischen 1950 und 1964 stieg sie mit mehr als 30 Filmen zum weiblichen Gesicht der Adenauer-Ära auf. Im deutschen Osten hingegen wurde sie wegen des Eisernen Vorhangs nur wenig wahrgenommen. Sie blieb als „ideale Frau“ ein West-Phänomen.
Ein Fest für Britpop-Fans: Das größte Oasis-Album, das nie........
© Berliner Zeitung
visit website