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Eigendynamik des Niedergangs: Der Potsdamer Platz geht als filmischer Kulturort verloren

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12.10.2024

„Irgendwo war hier doch der Potsdamer Platz ...“ – so raunte der 1933 aus Deutschland geflohene Curt Bois in Wim Wenders’ emblematischen Werk „Der Himmel über Berlin“ (1987) und tapste dazu über eine anonyme Brache. Damals konnte niemand ahnen, dass schon zwei Jahre später die Mauer fallen würde. Als dann genau hier, am 26. September 2000, das Museum für Film und Fernsehen eröffnet wurde, war nicht nur in der cineastischen Welt der Jubel groß. Hatte Curt Bois’ Suche ein gutes Ende gefunden?

In der alten und neuen Hauptstadt Deutschlands schienen endlich die Chancen gegeben, die Narben von Krieg und deutscher Teilung heilen zu können. Dies geschah mit dem Potsdamer Platz und seinem „Filmhaus“ einerseits symbolisch-architektonisch. Gleichzeitig realisierte sich der Traum aber mithilfe der Sehnsuchtsmaschine Film auch ganz konkret. Erstmals sollte es eine kompakte Heimat für Geschichte und Gegenwart des deutschen Kinos geben. Museum, Abspiel und Ausbildung waren unter einem Dach gebündelt. Neben dem Filmmuseum zogen auch das legendäre Arsenal-Kino sowie mit der DFFB die älteste........

© Berliner Zeitung


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