„Gustav-Adolf-Straße, Berlin“: Ein Film über den urbanen Wandel in Weißensee
Ein älterer Herr, nachdenklich unterwegs auf „seiner Straße“, wie schon seit vielen Jahren: Er läuft an Fassaden und Gewerbehöfen vorüber, die teils blendend hell saniert sind, teils dunkel vor sich hinschlummern, als wären sie noch im 19. Jahrhundert versunken. Der Mann bleibt stehen, um eine ihm entgegenkommende Gruppe Vorschulkinder vorbeizulassen. Er hat schon viel gesehen, blickt nachdenklich auf die buntscheckige Schar. Was geht in ihm vor?
Wir befinden uns im Berliner Nordosten, an der Flanke von Weißensee. Die lange Zeit eigenständige Ortschaft war 1920 in die Millionenmetropole Berlin eingemeindet worden. 2001 fusionierte sie mit Prenzlauer Berg und Pankow zum bevölkerungsreichsten Stadtbezirk der Hauptstadt. Nach 1990 schien Weißensee zunächst wie abgekoppelt von den näher am Zentrum gelegenen Vierteln. Während rund um den Kollwitzplatz die neue, meist aus dem Westen stammende Schickeria Einzug hielt und die Immobilienpreise explodieren ließ, blieb hier zunächst vieles beim alten.
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