Wochenmarkt „Dicke Linda“: Die Ampel ist weg – wie geht es jetzt den Bauern und Händlern?
Der Rucola sieht anders aus als der bei Edeka oder Rewe. Eher ein bisschen wie Sauerampfer. Vielleicht ist das Schild aber auch falsch. Eine Kundin bittet um Chicoree. Der Verkäufer packt den letzten weiß-gelben Kopf aus der grünen Kiste in eine Plastiktüte. Hier am Stand eines Gemüsehofs auf dem Wochenmarkt „Dicke Linda“ geht es immer ein bisschen rumpeliger und kumpeliger zu als im Supermarkt. Gerade deshalb erledigen die Leute aus der Gegend ihren Wochenendeinkauf gern hier am Kranoldplatz in Berlin-Lichterfelde .
Dem Verkäufer hinter dem Stand vom Gemüsehof geht es nicht gut. Der Mindestlohn mache seinem Arbeitgeber zu schaffen, es gebe zu wenig Leute. Viel mehr möchte er nicht sagen, zu groß offenbar die Sorge, dass die Kunden in der Schlange ungeduldig sein und wieder weggehen könnten oder sein Chef schlecht dastehen könnte.
Der Gemüsehof ist mit seinen Sorgen nicht allein: Viele landwirtschaftliche Betriebe brachten vor allem zu Beginn des Jahres ihren Unmut über die Regierenden zum Ausdruck. Ihre Sorgen und ihre Wut mündeten in lauten Protesten. Tausende Bauern zogen aus aller Herren (Bundes-)Ländern mit ihren Treckern nach Berlin, um der Politik mittzuteilen, dass sie mit den geplanten Kürzungen........
© Berliner Zeitung
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