Hochhäuser für Flüchtlinge in Lichtenberg eröffnet: Wie Berlin weiteren Unmut verhindern will
Vor dem einstigen City-East-Hotel ist am Mittag erstaunlich wenig los: zu Füßen der drei riesigen Türme herrscht gähnende Leere. Dabei hält dieses Haus, wie man hört, seit Wochen halb Lichtenberg in Atem halten: die größte Unterkunft des Bezirkes für gleich 1200 Asylbewerber, Proteste, Ängste, Offene Briefe. Doch am Tag der Eröffnung ist es ruhig. In der Lobby sind Dutzende Bosch-Waschmaschinen in Originalverpackungen übereinander gestapelt. Vor dem Empfangstresen steht eine Reihe breitschultriger Security-Kerle.
Im Laufe des Tages sollen 700 Geflüchtete hier einziehen, ist überall zu hören. Das wären 14 volle Reisebusse. Dafür geht alles hier aber noch sehr entspannt zu.
Eine junge Frau kommt aus dem Haupteingang, um eine selbstgedrehte Zigarette zu rauchen. Auf die Frage, ob sie hier wohnt, nickt sie, senkt dann nervös den Blick. Sie sieht aus wie eine ausgemergelte Roma, aber das kann ein Vorurteil sein. Auf die Frage, wie ihr die Unterkunft gefalle, sagt sie: „Ukrainski!“
Wir werden von drei Security-Mitarbeitern unterbrochen, die mich bitten, das Gelände zu verlassen. Sie wollen „überhaupt nichts sagen“, aber dann können sie doch nicht an sich halten, als sie das schon wieder hören: „Hier kommen heute keine Busse!“, sagt der eine. „Und 700 Leute kommen in diesem Jahr nicht mehr“, ergänzt sein älterer Kollege.
Pressevertreter sollen einen Termin mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten vereinbaren, dem LAF. „Und jetzt muss ich Sie bitten, das Gelände zu verlassen.“ Er zeigt mit ausschweifender Geste: „Das ist hier alles Privatgelände.“
Lichtenbergs Bürgermeister: So ein........
© Berliner Zeitung
visit website