menu_open
Columnists
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Rettet den unabhängigen Journalismus!

15 0
21.09.2024

Gastkommentar

Rettet den unabhängigen Journalismus!

Allein die vier grossen Medienhäuser der Schweiz haben in den letzten zwölf Monaten rund 700 Stellen gestrichen. Eine vorübergehende Zusatzförderung für die Lokal- und Regionalpresse kann Schaden von der Demokratie abwenden. Sonst wird es düster.

Stefan Wabel 21.09.2024, 05.00 Uhr

Drucken

Teilen

«Wohin jetzt» – «Googeln wir doch mal…»

Karikatur: Silvan Wegmann

«Wenn die Zeitung untergeht, geht die Sonne nicht mehr auf.» Mit dieser Aussage unterstrich der renommierte Soziologe Kurt Imhof vor einigen Jahren die zentrale Rolle der Presse und des Journalismus in einer demokratischen Gesellschaft. Journalismus sorgt für verlässliche Informationen, schafft Transparenz und zieht die Mächtigen zur Verantwortung. Ohne Zugang zu faktenbasierten, überprüften Informationen bleibt unsere Gesellschaft im Dunkeln.

Das klang damals schon dramatisch, aber irgendwie auch unvorstellbar und weit weg. Doch der Untergang der Zeitung droht zur bitteren Realität zu werden. Der Journalismus steckt in einer tiefen Krise, und sein Ende rückt näher, als viele es wahrhaben wollen.

Jährlich gehen dem Journalismus in der Schweiz über 2 Milliarden Franken an Werbeeinnahmen verloren, die in die Kassen ausländischer Technologiegiganten fliessen. Das ist ein Drittel der gesamten Werbeeinnahmen der Schweiz. Gleichzeitig steigen die Kosten bei den Verlagen, und hohe Investitionen in die Digitalisierung sind nötig.

Die Folge: Einsparungen und Stellenabbau in einem bislang ungekannten Ausmass. Allein die vier grössten privaten Medienhäuser der Schweiz haben in den letzten zwölf Monaten rund 700 Stellen gestrichen. Betroffen sind aber nicht nur die grossen Verlagshäuser, sondern vor allem auch die Lokal- und Regionalzeitungen.

Ohne zusätzliche Fördermassnahmen leiden die Regionen

Die Informationsversorgung in den Regionen ist bereits jetzt stark gefährdet. Ohne zusätzliche Fördermassnahmen droht das endgültige Verschwinden der Zeitungen aus unseren Briefkästen: Das heutige Zustellsystem in allen Regionen kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Und digital lässt sich mit Regionaljournalismus kein Geld........

© Basellandschaftliche Zeitung


Get it on Google Play