Das Bürgergeld steigt zu stark
Arbeit zu finden ist wegen der Alterung der Gesellschaft so leicht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch belohnt die Regierung die Passivität.
Wer in Deutschland partout nicht arbeiten gehen will, muss das nicht tun. Er wird von der Solidargemeinschaft über Wasser gehalten. Und das im Zweifel über Jahrzehnte. Mit dem Jahreswechsel ist die Grundsicherung – also Bürgergeld oder davor Hartz-IV – um über zehn Prozent gestiegen: von 502 auf 563 Euro monatlich. Die Solidargemeinschaft finanziert außerdem Krankenversicherung und Wohnung. Je nach Wohnort kommen damit unter den Strich zwischen 1200 und 1500 Euro zusammen, die ein Bedürftiger jeden Monat erhält.
Es gibt Millionen in Deutschland, die arbeiten gehen und am Ende nach Steuern und Sozialabgaben kaum mehr auf dem Lohnzettel haben. Es ist daher kein Wunder, dass die kräftige Anhebung der Grundsicherung das Gerechtigkeitsgefühl der Mehrheit hierzulande verletzt. Der Eindruck, dass es nicht fair zugeht, wird verstärkt durch die in allen Branchen grassierende Personalnot. Rund zwei Millionen offene Stellen warten auf........
© Augsburger Allgemeine
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