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Tatortreiniger: „Den Geruch vergessen Sie nie“

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28.11.2025

Triggerwarnung: In diesem Text geht es um das Sterben und den Tod – falls du auf diese Themen sensibel reagierst, lies bitte nicht weiter oder wende dich an eine vertraute Person.

Zuerst kommen die Maden. Und dann die Fliegen. Bis zu 20.000 können es sein, sagt Peter Vachutta: Er ist Tatortreiniger und immer dann im Einsatz, wenn eine Leiche in einer Wohnung oder einem Haus lag. Das heißt: Die Leiche sieht Vachutta oft gar nicht mehr, die hat das Hygieneamt schon abgeholt. Wenn überhaupt, dann stößt er auf eine gallertige Masse. Er beseitigt die Spuren, die der verwesende Körper hinterlassen hat. Und die sind meist unübersehbar.

Die WZ hat den Tatortreiniger in seiner Firma in Wien-Liesing besucht, wo er ein Reinigungsunternehmen betreibt. In einer Ecke der Halle, die zum Firmenkomplex gehört, reihen sich Reinigungs- und andere Geräte ganz unterschiedlicher Größen und Formen aneinander. Gegenüber stapeln sich Chemikalien in einem wandfüllenden Regal.

Was macht Herr Vachutta mit all diesen Geräten und Chemikalien und den Maden und Fliegen an einem Tatort nun genau? Nach dem Hygieneamt und der Freigabe des Tatorts, etwa durch die Polizei, beginnt seine Arbeit. „Bis wir hinkommen, sind die meisten Fliegen schon wieder tot, und die anderen haben sich von der Leiche ernährt“, sagt er. Die Körpersäfte der sich zersetzenden Leiche........

© Wiener Zeitung