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Schulterzucken ist auch eine Entscheidung

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Es gab viele skandalöse Entwicklungen, sodass man kaum noch nachkam. Und genau da begann etwas Gefährliches: kollektives Schulterzucken. Ja mei, ein bisserl Aufweichung hier, heftiges Zurückrudern dort. Es ist, als hätte sich eine gewisse Müdigkeit breitgemacht – eine Erschöpfung, die sagt: Es bringt ja eh nichts. Aber Nicht-Reagieren ist keine neutrale Haltung. Schulterzucken ist auch eine Entscheidung.

Was waren sie, die negativen Höhepunkte 2025 in Sachen Nachhaltigkeit?

Da wäre zum Beispiel das vielzitierte Omnibus-Paket der EU. Was als „Vereinfachung“ verkauft wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als systematische Entkernung mühsam erkämpfter Umwelt- und Nachhaltigkeitsregeln. Weniger Berichtspflichten, mehr Ausnahmen, weniger Verbindlichkeit. Bürokratieabbau klingt sympathisch, solange man nicht dazusagt, dass damit vor allem ökologische Mindeststandards über Bord gehen. Der Omnibus fährt – nur leider in die falsche Richtung. Und sehr wahrscheinlich benzinbetrieben, aber dazu später.

Ähnlich ernüchternd ist die Abschwächung des EU-Lieferkettengesetzes. Ein Instrument, das Unternehmen endlich für Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen entlang........

© Wiener Zeitung