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OeNB-Gouverneur: „Goldreserven sind ein Anker der Stabilität"

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13.12.2025

trend: Wie froh sind Sie angesichts der tristen wirtschaftlichen Lage, dass Sie nicht mehr Wirtschaftsminister sind?

Kocher: Die Zeiten sind nicht einfach, aber das waren sie, als ich Minister war, auch nicht. Das Wichtigste ist, dass jeder seine Aufgabe erfüllt und die Schritte setzt, die notwendig sind, damit wir besser aus den Krisen kommen.

trend: In Interviews seit Ihrem Antreten versprühen Sie viel Optimismus. Sehen Sie das als Ihre Aufgabe?

Zuallererst geht es darum, realistisch zu sein und die richtigen Reformoptionen aufzuzeigen. Aber gleichzeitig darf man auch nicht in übertriebenen Pessimismus verfallen. Es stimmt, wir sind wie fast ganz Europa in einer schwierigen Lage, aber es gibt in Österreich auch sehr gute Unternehmen, die besten Fachkräfte der Welt, eine hohe Innovations- und Forschungskraft und noch vieles mehr, worin wir sehr gut sind. Diese Faktoren stimmen mich mittelfristig optimistisch. Es ist jedenfalls eine Tatsache, dass die Rezession seit einem Jahr hinter uns liegt, auch wenn die Wachstumsraten schwach sind.

trend: Sie sagen es, das Wachstum ist bescheiden …

Natürlich würden wir gern höhere Wachstumsraten sehen. Es ist entscheidend, dass einerseits dort angesetzt wird, wo die Kosten stark gestiegen sind, also bei Lohn-, Bürokratie- und Energiekosten. Das tut die Regierung auch. Gleichzeitig müssen wir aber produktiver werden. Das heißt, wir sollten unsere höheren Kosten durch Innovation kompensieren. Dazu ist es wichtig, mehr in neue Technologien sowie Forschung und Entwicklung zu investieren und insgesamt mehr Zuversicht zu schaffen, um Investitionen zu fördern.

trend: Die Maßnahmen der Regierung, die Teuerung einzudämmen, fallen aber eher unter das Motto „Kleckern statt Klotzen“. Geht das Ihrer Meinung nach in die richtige Richtung?

Die Frage ist: Wie soll die Regierung auf die Inflation Einfluss nehmen? Primär und auf mittlere Sicht ist das eine Sache der Geldpolitik und wird für den Euro-Raum gemacht. Da sind wir auf einem guten Weg. In Österreich ist........

© trend.