Ode an die Kolumne
Anders als beim Kommentar sind die Autoren und Autorinnen von Kolumnen frei zu zweifeln. Sie bringen sich privat ein und dürfen aus der Reihe tanzen.
Wladimir Putins politische Performance bei seinem Besuch des Armeeluftfahrtzentrums für Kampftraining in Torzhok Ende März Foto: Mikhail Metzel/sputnik/reuters
Von einer Kolumne darf man wohl erwarten, dass es dabei irgendwie „persönlich“ zugeht. Sonst könnte man ja einfach einen Kommentar oder einen Essay anbieten. An einem Rand dieses journalistischen oder auch metajournalistischen Genres sind die Kolumnen zu finden, die Einblick in das tatsächliche oder fiktionale Privatleben der Autorinnen und Autoren geben. Was es eben so an kulinarischen Erfahrungen, Stress mit Kindern oder Kolleg*innen oder Abenteuern in der Partymeile gibt.
Das kann man mögen oder auch weniger. Es tut unterm Strich immerhin kaum jemandem weh, wobei mein Mitgefühl den Familienmitgliedern gilt, die von einem der ihren als Material für launige Alltagspointen missbraucht werden. Am anderen Rand wird es gemein, unsachlich und beleidigend; die Kolumne als mehr oder weniger kultivierte „Hate Mail“. Seit der Programmreform kenne ich meinen ehemaligen Hausradiosender, den BR 2, nur noch vom Ausschalten.
Im Übrigen protestiere ich im Namen meiner Enkelgeneration gegen die Gleichsetzung von jung und doof. Na ja, auch so etwas kann man mögen oder weniger. Besonders hilfreich ist es eigentlich für niemanden. Wie man mit dem Persönlichen in der Thematik, in der Methodik oder im Stil umgeht, ist........
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