Das Versprechen auf Luft zum Atmen
Israels Handeln wird oft als imperial und kolonial dargestellt. Das hat Wurzeln in der sowjetischen Rhetorik, die zu wenig reflektiert werden.
Israelische Fahne Foto: Kacper Pempel/reuters
Das Erste, das ich in meinem Leben mit Israel assoziierte, war die Babynahrungsmarke Beba. Wenn in meiner Familie über die alten Zeiten gesprochen wurde, über unser Leben vor unserer Ausreise nach Deutschland, über meine Geburt, wurde immer wieder mit großer Erleichterung vorgetragen: Beba aus Israel hat dich gerettet!
Kurz nach meiner Geburt erkrankte meine Mutter lebensbedrohlich, sie lag im Krankenhaus und konnte nicht stillen. In Transnistrien, meinem Geburtsland, mangelte es nach dem Bürgerkrieg 1992 an allem. Grundnahrungsmittel waren rationiert, Milchersatz für Babys kaum zu bekommen.
Die Rettung brachte meine Uroma Antonina. Ende der 1970er Jahre, nach dem Tod meines Uropas, war sie aus der Sowjetunion nach Israel ausgewandert, der Liebe wegen. Mit ihrem zweiten........
© taz.de
visit website