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Der Rentenzoff hat viele Verlierer, doch Sie können etwas tun

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23.11.2025

In der Union zanken sich die Jungen mit dem Kanzler, ob der Rentenkompromiss der schwarz-roten Koalition tatsächlich generationengerecht ist. Oder ob wir Boomer als Rentnerinnen und Rentner den Jungen ungebührlich auf der Tasche liegen werden, wie auch der Bundesrechnungshof vermutet . Die Jungen nutzen dabei die demokratischen Spielregeln, kennen die Mehrheitsverhältnisse. Ihre 18 Stimmen werden im Bundestag für die schwarz-rote Mehrheit gebraucht. Das ist keine Krise, das ist gelebte Demokratie.

Hermann-Josef Tenhagen, Jahrgang 1963, ist Chefredakteur von »Finanztip« und Geschäftsführer der Finanztip Verbraucherinformation GmbH. Der Geldratgeber ist Teil der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. »Finanztip« refinanziert sich über sogenannte Affiliate-Links, nach deren Anklicken »Finanztip« bei entsprechenden Vertragsabschlüssen des Kunden, etwa nach Nutzung eines Vergleichsrechners, Provisionen erhält. Mehr dazu hier .

Tenhagen hat zuvor als Chefredakteur 15 Jahre lang die Zeitschrift »Finanztest« geführt. Nach seinem Studium der Politik und Volkswirtschaft begann er seine journalistische Karriere bei der »taz«. Dort war er jahrelang ehrenamtlicher Aufsichtsrat der Genossenschaft. Auf SPIEGEL.de schreibt Tenhagen wöchentlich über den richtigen Umgang mit dem eigenen Geld.

Was mich an der ganzen Diskussion trotzdem ärgert: Es geht ganz offenkundig nicht um die Menschen, weder um die zahlenden Jungen noch die empfangenden Älteren. Sondern um Macht, Ideologie und mehr oder weniger abstrakte Modelle.

Und das heißt dann auch, Sie sollten sich vorsichtshalber selbst um zusätzliche Altersvorsorge kümmern. Wenn das schwarz-rote Rentenniveau bleibt, brauchen Sie als Durchschnittsverdiener zur Lebensstandardsicherung zusätzlich Hunderte Euro private Altersvorsorge jeden Monat. Setzt sich die Junge Union durch, brauchen Sie künftig noch mehr zusätzliches Geld. Als erste Näherung: Wenn der durchschnittliche Bruttolohn im Jahr 2040 rund 5000 Euro im Monat beträgt, sind 43 Prozent davon 250 Euro weniger als 48 Prozent. Wie gerechnet wird, finden Sie hier .

Am ärgerlichsten finde ich in aktuellen Modelldiskussionen so manchen Professor, der über zu hohe Rentenansprüche spricht, Pensionsansprüche aber lieber außen vor lässt. Die Ruhestandsgehälter solcher Herren und Damen liegen heute selbst kinderlos meist weit über 4000 Euro und damit deutlich höher als die höchste gesetzliche Rente von 3670 Euro, die für Angestellte überhaupt erreichbar ist. Für jedes Kind gibt es in dem privilegierten Status Extragehalt und in der Folge auch noch mal Extrapension. Wenn's um Generationengerechtigkeit geht, gehören Beamte natürlich einbezogen und gleichbehandelt.

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