Professorin behauptet: Jeder kann Mathe – wirklich?
Ein guter Mathematikvortrag, so heißt es gerne in Fachkreisen, zeichnet sich dadurch aus, dass alle das erste Drittel, nur wenige das zweite Drittel und der Vortragende allein das letzte Drittel versteht. Es wird gern ein Geheimnis um die Königin der Wissenschaften gemacht. Mathematik ist schwierig, elitär, setzt eine seltene Begabung voraus und ist nur wenigen Spezialisten und Spezialistinnen vorbehalten, so ihr Ruf.
Eine ganz andere Sicht vertritt die britisch-amerikanische Didaktikprofessorin Jo Boaler. „Jeder kann Mathe lernen“, behauptet die einstige Lehrerin keck, die heute an der amerikanischen Top-Universität Stanford unterrichtet. Voraussetzung dafür seien „harte Arbeit und richtige Lernmethoden“, sagte die Mathematikerin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ein Satz, der vielen Mut macht. Er klingt nach der Art „Jeder kann singen“ oder „Jeder kann Fußball spielen“. Und doch dürfte er viele etablierte Mathematiker vor den Kopf stoßen. Denn nach Ansicht von Boaler, die wegen ihrer Erkenntnisse und deren Umsetzung im kalifornischen Lehrplan von vielen angefeindet wird, sind es gerade ihre Fachkollegen und -kolleginnen, die den Mythos verbreiten, hohe Mathematik sei nur etwas für Hochbegabte.
Boaler steht mit ihrer Meinung nicht allein. Über eine Plattform hat sie Gleichgesinnte versammelt. Nach eigenen Angaben besuchen jeden Monat eine halbe Million Menschen das Internet-Forum. Aber auch unter anderen Mathematikern gibt es seit langer Zeit Gelehrte, die das Fach durchaus........





















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