Das Dilemma im Klimadiskurs: Warum Moral beim Klimaschutz das Gegenteil erzeugt
Wenn die moralische Empörung ein Gesicht hat, dann ist es das von Greta Thunberg während jener viereinhalb Minuten am 23. September 2019. Die 16-jährige Aktivistin sprach damals vor einer Klimakonferenz im UN-Hauptquartier in New York, zu der sie publikumswirksam per Segelyacht statt im Flugzeug angereist war. Unter Tränen, mit zitternder Stimme und wutverzerrter Miene stieß sie viermal voller Verachtung hervor: „How dare you!“ – „Wie könnt ihr es wagen!“ Politiker würden ihrer Generation die Kindheit stehlen: „Das hier ist alles falsch.“ Lösungen der Krise seien nicht in Sicht, doch wer jetzt trotz besserer Erkenntnis nicht handle, sei „böse“.
Sechs Jahre ist das jetzt her, aber es wirkt wie eine Aufzeichnung aus einem anderen Erdzeitalter. Seither ist Corona über die Welt gefegt, Russland hat die Ukraine angegriffen. Entsprechend massiv haben sich Prioritäten verschoben und Ängste verändert. Und Greta Thunberg hat sich durch Anti-Israel-Demos zumindest in Deutschland vorerst unmöglich gemacht.
2019 holten die Grünen bei der Europawahl in Deutschland mehr als 20 Prozent. Drei Tage vor Thunbergs New Yorker Auftritt gingen allein in der Bundesrepublik laut Veranstalter 1,4 Millionen Menschen zum sogenannten Klimastreik auf die Straße. Kurz darauf nahm der Duden das Wort „Flugscham“ auf. „Grüner wird’s nicht“, lauteten damals Schlagzeilen. Sie haben sich als zutreffend erwiesen.
In den Themen-Prioritätslisten der Demoskopen haben Migration und Wirtschaft das Klima von der Spitzenposition verdrängt, beim „Klimastreik“ im November 2025 wurden die........





















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