Es herrscht liberaler Konsens, dass Zensur keine gute Sache ist. So findet man mittlerweile viele Missbilligungen des Verbots des Compact-Magazins, die stets mit dem Hinweis versehen sind, dass man die Ansichten ihres Herausgebers Jürgen Elsässer nicht teilt, aber vor diesem Verbot und dessen fraglicher Begründung nur warnen kann. Schließlich könnte es noch ganz andere Menschen und Medien treffen.

Prägnant brachte diese Haltung der SPD-Politiker und Publizist Mathias Brodkorb in der Berliner Zeitung zum Ausdruck: „Es ist nicht verfassungsfeindlich, verfassungsfeindlich zu denken“. Man könne umgekehrt sagen, dass es der Sinn der „freiheitlich demokratischen Grundordnung“ sei, dass man sie ablehnen dürfe – in Gedanken. Direkt zum Umsturz darf man allerdings nicht aufrufen, dann ist man Verfassungsfeind.

Hier öffnet sich eine Grauzone. So enthält die Anklageschrift gegen Elsässer dieses Zitat: „Wir wollen........

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