Wichtiger Blick in die Berliner Unterwelt: Warum der Abou-Chaker-Prozess gut war
Der Prozess gegen die vier Abou-Chaker-Brüder ist gerade einen Tag vorbei und schon beginnen die ersten Kommentatoren den Prozess als „Fehler“ zu bezeichnen. Zu lange habe er gedauert (dreieinhalb Jahre), zu wenig sei am Ende dabei herausgekommen (viele Freisprüche, 81.000 Euro Geldstrafe), zu teuer wird er für die Allgemeinheit (wohl mehr als 3 Millionen Euro).
Das alles trifft nur auf den ersten Blick zu – und das wenigste hat außerdem mit der Arbeit der Staatsanwaltschaft zu tun. Berlin sollte froh sein, dass diese ihren Job macht. Und dieser Prozess ist der Beweis, dass sie genau das tut.
Bushido-Prozess: Freispruch und Haftentschädigung auf Kosten der Steuerzahler
•gestern
114 Tage Prozess zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker: „Wie ein Streit unter Mädchen“
04.02.2024
Was ist passiert? Im Laufe des Jahres 2018 hat sich der Rapper Bushido mehrfach bei der Polizei gemeldet und schließlich ausgesagt, dass er Angst um sein Leben habe, das Leben seiner Frau sowie seiner Kinder. Er wollte sich von seinem ehemaligen Manager trennen: Arafat Abou-Chaker. Dabei sei es zu einem Streit gekommen, der zunehmend eskaliert sei. Sich so eine Räuberpistole auszudenken, diese Kreativität und kriminelle Energie sind selbst für einen Gangster-Rapper zu viel. Verschiedene Zeugen haben diese Version vor Gericht direkt oder indirekt bestätigt.
Allein um den Tatbestand der räuberischen Erpressung, der schweren Körperverletzung und der Freiheitsberaubung zu bestätigen, brauchte es aber Beweise. Die konnte der Nebenkläger Bushido und keiner der Zeugen im Verfahren liefern. Die Angeklagten waren deshalb........
© Berliner Zeitung
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