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Hochwasser in Dresden: Nach dem Brückensturz kommt die Flut

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17.09.2024

Jürgen Smettan steht auf dem Carolaplatz und schaut auf die gleichnamige Brücke. „Ein bisschen mulmig war mir schon“, sagt der 67-Jährige, „schließlich bin ich noch drei Stunden vor dem Einsturz drübergefahren.“ Er war bis Mitternacht bei einer Geburtstagsfeier und fuhr dann mit dem Fahrrad von der Neustadt Richtung Südvorstadt, wo er wohnt. „Jeden zweiten Tag fahre ich hier normalerweise über die Elbe.“

Eine Woche ist es nun her, dass in Dresden ein Teil der Brücke ins Wasser stürzte. Die Aufräumarbeiten wurden in den Tagen danach erst von einem weiteren Teileinsturz behindert – und dann kam am Wochenende das Hochwasser hinzu: Dort, wo der Pegel normalerweise 1,42 Meter anzeigt, steht das Wasser am Dienstag bei fast sechs Metern. Im Laufe des Tages könnte das zu einer Alarmstufe 3 führen, die eine Gefährdung von Gebäuden bedeutet. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sagte: „Wenn eine Katastrophe kommt, ist die andere nicht weit.“

Doch angesichts der Bilder aus Polen und Tschechien, wo bisher 18 Todesopfer zu beklagen sind und die Wassermassen Kleinstädte zerstört haben, entspannt sich die Lage in Sachsen zusehends. Umweltminister Wolfram Günther (Die Grünen) spricht davon, dass Dresden „mit einem blauen Auge“ davonkommen könnte, „vielleicht noch nicht mal das“. Die Pegelstände seien insgesamt niedriger als befürchtet. „Das ist noch keine Entwarnung“, fügt er an. Bis für die........

© Berliner Zeitung


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