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Charlottenburger Champagner-Probleme: Kai Wegners erster Bürgerdialog

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27.02.2024

Nur wenige Sekunden später und die Buhrufe wären live im Fernsehen gewesen. Die drei Frauen rufen „Buh“ um genau 19.30 Uhr, als die Live-Reporterin der Abendschau sich hinten im Saal des Maison de France vorbereitet auf ihren Bericht. Die Kamera ist direkt auf die rund 150 Gäste gerichtet, die zum ersten Bürgerdialog des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner nach Charlottenburg-Wilmersdorf gekommen sind. Doch als die RBB-Reporterin zu sprechen beginnt, ist die Stimmung schon wieder recht „ruhig und gediegen“, so nennt sie es in ihrem Bericht.

Und so bleibt es im Grunde auch die ganze Zeit an diesem Abend. Kai Wegner spricht etwa zwei Stunden über Themen wie Bauen, Verkehr, Bildung und Verwaltungsreform und bekommt immer wieder verhaltenen Applaus, aber kaum Gegenwind. Es ist ein Heimspiel für den 51 Jahre alten Mann, der vor zehn Monaten das Amt im Roten Rathaus angetreten hat. Fast könnten Zuhörer den Eindruck gewinnen, die Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf hätten nur sogenannte Champagner-Probleme.

Unter welchem Feuer er und die Stadt gerade thematisch stehen, macht er deutlich, als er gleich zu Beginn das Thema Berlinale anspricht: „Da muss man sich gar nichts vormachen“, sagt er, „die Berlinale hat schweren Schaden genommen.“ Die Stadt müsse sicherstellen, dass Hass, Hetze und Israelfeindlichkeit so eine Preisverleihung nicht dominieren. „Diese Bilder und die Töne will ich nicht aus Berlin hören oder sehen, das gehört nicht zu Berlin........

© Berliner Zeitung


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