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Ladenbesitzer im Wrangelkiez: „Schreckt Gäste total ab, wenn sich Leute auf der Straße schlagen“

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07.04.2024

Eine Handvoll Dealer stehen an diesem trüben Donnerstagnachmittag vor dem kleinen Supermarkt einer großen Kette an der Kreuzung Wrangelstraße Ecke Falckensteinstraße in Kreuzberg und versuchen, Gras und andere Rauschmittel an Passanten zu bringen.

Für David Kiefer ist das kein neues Bild. Alltag im Wrangelkiez, so bezeichnet er den Drogenkonsum in der Öffentlichkeit und das Elend der Menschen, die auf der Straße leben. Kiefer wohnt seit zwölf Jahren im selben Haus im Kiez zwischen Görlitzer Park und Schlesische Straße, er arbeitet als Sozialarbeiter in einem anderen Kreuzberger Kiez. Kiefer spricht unaufgeregt, aber bestimmt über seinen Kiez, in dem Beschaffungskriminalität, Drogenhandel und -konsum sowie Obdachlosigkeit massive Herausforderungen für Anwohnende und Ladenbesitzer darstellen.

Besonders in der kälteren Jahreszeit zögen sich Drogenabhängige und Obdachlose häufiger in Hauseingänge und Hinterhöfe zurück, hinterließen dabei Spritzen, Crackpfeifen oder auch Exkremente. Statt sich zu beklagen, sucht Kiefer lieber, gemeinsam mit der Initiative Wrangelkiez United, nach Lösungen. Die Initiative gründete sich zu Beginn der Pandemie unter anderem, um sich gegen ausgrenzende und rassistische Polizeikontrollen zu stellen.

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Inzwischen steht Kiefer vor dem kleinen Supermarkt an der Ecke. Während er über den gestiegenen Crack-Konsum in Berlin und die fehlenden Perspektiven der Dealer spricht, gerät eine junge Frau nur ein paar Meter entfernt in eine Prügelei mit drei Dealern. Was zur Auseinandersetzung geführt hat, lässt sich nicht erkennen, wüste englischsprachige Beschimpfungen sind zu hören. Als eine Passantin „Lasst die Frau in Ruhe!“ brüllt, löst sich der Pulk auf. „Wenn man hier wohnt, ist das eine der Sachen, von denen man nahezu täglich betroffen ist“, sagt Kiefer.

Uneingeschränkte Sicht auf den „Hotspot“ im Kiez, wie er ihn nennt, hat Hendrik Peters, genannt Henni. Er arbeitet bei Bantabaa (übersetzt „Treffpunkt“), einem afrikanischen Restaurant. Neben traditioneller Küche wird dort immer dienstags eine kostenlose Rechtsberatung für afrikanische Flüchtlinge angeboten. Die gläserne Eingangstür weist einen riesigen Steinschlag auf, warum, weiß Henni nicht. „Irgendjemand hat da wohl nachts mal etwas gegen geworfen“, sagt Henni, „ist aber auch schon eine Weile her.“

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Er erzählt, dass die sozialen Probleme deutlich größer geworden seien. „Dass hier Leute im Kiez Marihuana verkaufen, ist nichts Neues und erst mal auch nichts Schlimmes. Das Problem ist: Die Menschen, die psychische Probleme haben, sind meist auch stark drogenabhängig. Dadurch werden sie gewalttätig. Das ist noch mal ein ganz anderes Level“, sagt Henni. „Ich blicke mit viel Sorge auf die Straße.“ Nicht nur, weil es Henni persönlich nahegehe, wenn die Gewalt ausarte und sich Menschen mit abgebrochenen Flaschenhälsen angriffen, sondern auch aus geschäftlichen Gründen.

„Für unser Business ist es problematisch, gerade jetzt, wo wir........

© Berliner Zeitung


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