Jobmesse in Berlin: „Die junge Generation bekommt sehr stark das Thema Work-Life-Balance eingeimpft“
Zum 15. Mal findet die Jobmesse Berlin statt. Am 2. und 3. März öffnen sich in der Arena Berlin die Türen für Berufsinteressierte. Wir haben mit Stefan Süß, dem Geschäftsführer des ausrichtenden Unternehmens Barlagmessen, über die Highlights vor Ort, die Vor- und Nachteile von Homeoffice und den Berliner Arbeitsmarkt gesprochen.
Herr Süß, als Geschäftsführer sind Sie unter anderem für Personalthemen zuständig. Welchen Wandel stellen Sie bei der jungen Generation fest?
Die heutigen Arbeitnehmer stellen ganz andere Anforderungen an ihre Arbeitsstelle als zu der Zeit, in der ich ins Berufsleben gestartet bin. Häufig stellen Bewerber für eine Ausbildungsstelle zum Beispiel recht schnell Fragen wie „Wie sieht es mit Homeoffice aus?“. Das passt für mich nicht zusammen und ich bin der Meinung, dass diese Denkweise von jungen Leuten konträr zu den eigenen Ansprüchen und den Erwartungen des Unternehmens läuft. Zunächst einmal will beziehungsweise muss ich ja etwas lernen, damit ich in einem Beruf ankomme und mich ins Unternehmen einbringen kann. Für diese Phase ist das Homeoffice eher nicht der richtige Ort. Natürlich wird es dann im Laufe der Zeit aber zu einer Option, über die man sprechen kann.
Besteht bei jungen Leuten aus Ihrer Sicht eine falsche Wahrnehmung des Arbeitsmarktes?
Zumindest teilweise, ja. Die junge Generation bekommt sehr stark das Thema Work-Life-Balance eingeimpft. Das darf meiner Meinung nach nicht zu einem falschen Verständnis junger Leute führen. Ich muss erstmal etwas leisten, bevor ich etwas zurückbekomme. Auch wenn der Druck der Unternehmen in verschiedenen Branchen relativ hoch ist, geeignete Mitarbeiter zu finden: Der Anspruch an diese Mitarbeiter sinkt ja nicht, er steigt – beispielsweise durch Technologien und Prozesse, die viel umfangreicher sind, als das noch vor Jahren der Fall war.........
© Berliner Zeitung
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