Ratlose Deutsche: Was erwartet uns mit Donald Trump?
Es klingt wie das Pfeifen im Walde: „Europa ist erfahren in Krisen“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Banken (BdB), am Mittwochabend in Berlin. Herkenhoff sagt auch: „Der 6. November steckt uns noch in den Knochen.“ Der Bankenverband hat zur Veranstaltung „Nach den US-Wahlen – wie weiter?“ in die Zentrale an der Spree geladen. Es herrscht Ratlosigkeit in Deutschland nach dem Sieg von Donald Trump und dem gleichzeitigen Aus der Ampelkoalition.
Julia Friedlander von der Atlantik-Brücke sagt, sie habe als Amerikanerin nach der Wahl eine „tiefe Enttäuschung“ empfunden. Sie hofft bereits auf „Risse“ im Trump-Lager. Deutschland habe eine Tendenz, sich kleiner zu machen, als es ist. Doch die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt müsse Verantwortung übernehmen. Dies gelte vor allem für die Ukraine. Es sei zwar schön, wenn „Blinken und Baerbock miteinander Gitarre spielen“. Doch nun sei die Welt in eine „postliberale Phase“ eingetreten, in der die klassischen multilateralen Institutionen wie die Welthandelsorganisation (WTO) oder die G20 nicht mehr funktionierten. „Wir sind auf der Suche nach neuen Formaten“, erklärt Friedlander.
Der SPD-Politiker Michael Roth ist in etwas düsterer Stimmung. Er sei........
© Berliner Zeitung
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