Neue Studie zur FPÖ: Wie die AfD, aber normal
Die Nationalratswahl in Österreich hat einen klaren Sieger hervorgebracht: Die Rechtsaußenpartei FPÖ konnte deutlich zulegen und holte mit knapp 29 Prozent ein Rekordergebnis. Dahinter, mit massiven Verlusten, landete die konservative Kanzlerpartei ÖVP (rund 26 Prozent) vor den Sozialdemokraten von der SPÖ (gut 21 Prozent).
Nun kommt auf das Land eine Zeit komplizierter Gespräche und Verhandlungen zu. Einige Beobachter gehen davon aus, dass sich die Koalitionssuche bis ins kommende Jahr hinziehen könnte. Ein Grund: Niemand möchte mit dem FPÖ-Vorsitzenden Herbert Kickl regieren – mit seiner Partei könnte es sich die ÖVP aber grundsätzlich vorstellen. Es wäre ja auch nicht das erste Mal.
Derzeit sehe es nicht danach aus, dass die FPÖ ihren Frontmann für eine Regierungsbeteiligung zurückstellen wird, sagt Sebastian Enskat von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Wien. Im Interview spricht er über die Ergebnisse einer Studie, die seine Stiftung in Auftrag gegeben hat, um FPÖ und AfD miteinander zu vergleichen.
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01.10.2024
Herr Enskat, eines ist offensichtlich nach der Nationalratswahl: „Entzaubert“ worden ist die FPÖ durch ihre Regierungsbeteiligungen bisher nicht. Woran liegt das?
Kurzfristig gab es diesen Effekt durchaus, also unmittelbar nach einer Regierungsbeteiligung. Da musste die FPÖ schon erhebliche Stimmenverluste hinnehmen. Sie hat sich davon aber immer auch rasch erholt und es langfristig geschafft, sich als weitgehend normaler Akteur im Parteiensystem zu etablieren.
Sie musste dafür nicht den Weg von Giorgia Meloni in Italien oder Marine Le Pen in Frankreich gehen. Beide treten seit einer Weile moderater auf.
Nein, der Weg der FPÖ ist hier in der Tat ein anderer. Herbert Kickl steht als Vorsitzender für eine zunehmende Radikalisierung. So gesehen sind AfD und FPÖ auf einem ähnlichen........
© Berliner Zeitung
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