Fontaines D.C. in der Berliner Uber Eats Music Hall: Die Leiden des jungen Grian
Die Gitarrenband des Jahres betritt ihre Spielfläche hinter einem Vorhang. In grünen Umrissen werden die Schatten der Leiber auf das Weiß der Gardine projiziert, als ein orakelhafter Basslauf einsetzt. Pathos, Romantik und Opulenz lauten fortan die Blümlein auf dem Bühnenboden – sobald sie gedeihen, werden sie wieder zertrampelt und frisch gesät. Wüchsen hier tatsächlich Pflanzen, leuchteten ihre Blätter neongrün und die Blüten in panischen Pinktönen. „Maybe romance is a place for me and you“, lässt Grian Chatten die Arena in der Ouvertüre hoffen.
Kurz nach 21 Uhr eröffnet das Lied nicht nur diesen Abend. Seit dem Veröffentlichungstag im April leitet es auch ihre jüngste Platte mit dem gefühlsbetonten Titel „Romance“ ein. Dafür waren die Iren in die hinterletzten aller grellfarbigen Gewänder zwischen Neunzigern und Nullern geschlüpft, bevor sie ihre Musik in nie gekannte Grazie und Größe kleideten. Gemeinsam mit einem neuen Produzenten namens James Ford formten sie das wirkmächtigste und wohlklingendste Album ihres Bestehens. Eine in ihrem innersten Kern zerbrochene Schönheit horten diese Stücke.
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