Österreicher schwärmen über die Hauptstadt: „Berlin ist ein großartiger Gastgeber“
Sie sind bisher wohl die sportliche Überraschung der Fußball-Europameisterschaft 2024: Das österreichische Nationalteam war im ersten Spiel nahe dran, den amtierenden Vize-Weltmeister zu schlagen, danach folgten die Siege gegen Polen und sensationell auch gegen die Niederlande. Die beiden letzteren Spiele fanden in Berlin statt, weitere könnten nun folgen.
Das Team von Ralf Rangnick hat sich in die Herzen auch der Berliner Fans gespielt – und die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit, ist doch die ÖFB-Mannschaft die einzige der 24 Teilnehmenden, die ihre Zelte in der Bundeshauptstadt aufgeschlagen hat. Vom Hotel sind es nur rund 20 Minuten bis zum Olympiastadion, in dem die Österreicher als einziges Team zwei Gruppenspiele zu bestreiten hatten, und natürlich sind es geographisch-pragmatische Gründe, die zur Auswahl Berlins und des Schlosshotel Berlin by Patrick Hellmann geführt haben. Doch das Residieren im luxuriösen Domizil im Grunewald ist ein wichtiger Mosaikstein im Erfolg von Rot-Weiß-Rot.
Dabei spielte auch die Trainingsmöglichkeit eine zentrale Rolle. „Das Hotel ist großartig und wir werden im Trainingszentrum von Hertha BSC perfekte Bedingungen vorfinden, damit sich die Mannschaft bestmöglich auf die Spiele vorbereiten kann“, erklärte Ralf Rangnick vor Monaten bereits. Die Trainings des ÖFB-Teams finden im nahegelegenen Stadion auf dem Wurfplatz am Trainingsgelände von Hertha BSC im Olympiapark Berlin statt, dort prangt in großen Lettern auf einem Spruchband: „Herzlich Willkommen Austria“. Zum ersten und einzigen öffentlichen Training kamen rund 3.000 Fans, darunter sichtlich auch viele Berliner, die sich in das österreichische Team verliebt haben.
Das Schlosshotel ist nicht irgendein Hotel: Das Interieur wurde von Modedesigner Patrick Hellmann, der überraschend im April dieses Jahres verstarb, gestaltet. Zuvor gab auch Karl Lagerfeld dem Gebäude seine persönliche Design-Note. Das bereits kurz vor dem Ersten Weltkrieg im Stile der italienischen Renaissance mit Anleihen bei französischen Schlössern errichtete Hotel verfügt angeblich auch über eine sündhaft teure Kunstsammlung.
Rund um die Zeit des Einzugs am 12. Juni gab es deshalb mediale Kritik an der Auswahl, insbesondere in Österreich selbst. „Kein Verband gönnt sich eine teurere Unterkunft als der ÖFB“, hieß es. „Österreich ist Hotel-Europameister“, wurde anderswo getitelt. Gegen die Berichte wehrte sich der Verband energisch, ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer legt im Gespräch mit der Berliner Zeitung nach: „In der Gesamtbetrachtung sind wir mit dem Schlosshotel finanziell sogar irgendwo im unteren Drittel. Bei all den Rechnungen wurden Normalbuchungen und keine Gesamtkostenstrukturen........
© Berliner Zeitung
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